Nic-las ist eine soziale Software, die sich kollaborativ und konkreativ nutzen lässt, die aber auch selbständig am Inhalt mitschreiben kann und so zum autopoietischen Netzprojekt wird. Das Projekt von René Bauer ist seit 1999 in Entwicklung, wird stets wieder mit neuen Ideen und nützlichen Erweiterungen verbessert und hätte für seine innovative Einzigartigkeit schon längst ausgezeichnet werden müssen.
In der Nutzung des elektronischen Zettelbaukastens sind Autor und Leser gleichgestellt, beide können am Entstehungsprozess des Textes mitarbeiten und erhalten eine Palette von neuen Werkzeugen, welche Begriffsstrukturen automatisch organisieren, Kontext aus externen und internen Quellen hervorbringen und Objekte einbauen. Das „Digital-Unbewusste“ zeigt unvermittelt Dinge, die gelöscht wurden. Das „Looking Glass“ ermöglicht es, auf fremden Webseiten Kommentare anzubringen.
Das Medium ist Teilnehmer, Agent beim Lesen und Schreiben, es wird zu einer sozialen Plastik, die sich ihre Struktur und Inhaltlichkeit selbst erarbeitet.
Lobende Erwähnung beim 1. Junggesellenpreis für Netzliteratur, 2005
Quelle: Begründung der Jury (Johannes Auer. Friedrich W. Block, Florian Höllerer, Beat Suter)