Autorenbeschreibung:
Eine Website, die kombinatorische Dichtungen von der Spätantike bis zur Gegenwart als Perl-CGI-Programme rekonstruiert und neu erfindet, auf Papier notierte Sprachalgorithmik also in Computeralgorithmen übersetzt.
Auf der einfachsten Ebene demonstrieren die ,,Permutationen", daß algorithmisch-permutative Dichtung nicht erst in frühmodernen Avantgarden, von der konkreten Poesie oder als Computerlyrik erfunden wurden. Prototypen sind der Chiasmus und das auch ,,permutatio" genannte Hyperbaton in der antiken Rhetorik,2 das älteste in der Permutationen adaptierte Textbeispiel ist Optatianus Porfyrius' permutativer Carmen XXV aus dem vierten nachchristlichen Jahrhundert. In diesem Gedicht können jeweils die Wörter der ersten und vierten Spalte sowie der zweiten und dritten Spalte in ihrer Reihenfolge vertauscht werden.3 Da die Wörter der fünften Spalte fixiert sind, bleibt das hexametrische Versmaß gewahrt. In meiner Computer-Adaption permutiert der Text auf Knopfdruck und nach dem Zufallsprinzip. Insgesamt gibt es 1,62 Milliarden Permutationen des Gedichts.
Cramer, Florian. "Kombinatorische Dichtung und Computernetzliteratur." (2000): https://www.netzliteratur.net/cramer/kombinatorische_dichtung.html