Anders als in zahlreichen anderen so genannten "Mitschreibprojekten", die in den 90er Jahren das Schreiben im Netz in Deutschland prägten, luden zu diesem Schreibprojekt die gestandenen, auf dem Buchmarkt bekannten Pop-Literaten Sven Lager und Elke Naters eine Auswahl an Personen des kulturellen Lebens dazu ein, "Am Pool" versammelt im Netz zu schreiben. Neben der Konzeption, dass hierbei nicht willkürliche Leser zu Autoren werden, wurden Schriftsteller, Journalisten, aber auch Fotografen und andere Künstler zur Tastatur gebeten. Allerdings wurde nicht wie sonst in anderen Mitschreibprojekten üblich zu einem vorgegebenen Thema, Plot, oder einer bestimmten Figurenkonstellation zusammen an einem Text geschrieben. Das Konzept war eher, keinem Konzept zu folgen. Autoren schrieben also ohne jegliche Vorgaben und so entstand ein Konglomerat an voneinander oftmals unabhängigen Textfragmenten, die sich monologartig über den Bildschirm ziehen. Nur selten wird auf einen voran gegangenen Text Bezug genommen und wenn, dann erscheint dies nicht von den Initiatoren zielführend gewesen zu sein. Dialoge stören die weitreichend unzusammenhängenden Inhalte des andernfalls monologartig unorganisierten Textschlachtfeldes. Noch Jahre bevor das seit 2006 auf 140-Zeichen limitierte twittern bestand hatte, haben die Initiatoren mit "Am Pool" bereits 1999 eine Plattform geschaffen, die durch das Prisma literarischen Schreibens ein Abbild der Kommunikation im Netz lieferte. Das Projekt, eine Art öffentlicher Chat, oder öffentliches Tagebuch dauerte zwei Jahre an, die Texte wurden 2001 auf 379 Seiten in einem Buch veröffentlicht.