In "Licht, Berlin" hat es sich Peter Glaser zur Aufgabe gemacht, ausgewählte Textfragmente aus Walter Benjamins 1932 geschriebenen "Berliner Chronik" und Peter Handkes "Nachmittag eines Schriftstellers" aus dem Jahr 1987 in Dialog zu bringen. Auch Glaser selbst wirft mit eigens geschriebenen Textfragmenten Schatten im Lichte Berlins, wie es der Werktitel suggeriert, wobei Handkes Nachmittag de facto in Salzburg spielt. Es stört nicht und fällt nicht auf, denn die Spuren, die Handke schreibt, erscheinen ortlos und überall erfahrbar. Nicht anders ist es in der Regel bei Benjamins Chronik. Allen Texten gemein sind jedoch Momentaufnahmen von mehr oder weniger lichtdurchflutenden Ortswahrnehmungen, wobei Glasers Texte den Leser neben Berlin und Potsdam oftmals in die Galaxie des Internets, also einen virtuellen Nicht-Ort führen. Die Texte sind stets durch Links verwoben und durch Angabe des Autorennamens und der Quelle kenntlich gemacht. Der Leser kann die Texte allerdings auch durch eine linear vorgegebene Leseweise mittels eines "weiter"-klicks, oder einer vom Autor empfohlenen Reihenfolge nach lesen. Aus einem Index können auch alle Textfragmente, die den Autoren nach geordnet sind, gewählt werden. Darin fällt auch ein von Marshall McLuhan's platziertes Textfragment auf, das aus "Die magischen Kanäle" stammt und des Werkes zentrale Thema Licht aus medientheoretischer Perspektive beleuchtet. "Licht, Berlin" besteht aus insgesamt 48 Textfragmenten.
Klassifikation | Classification
Werk-URL | Work URL
Link zum archivierten Werk | Link to archived work
Jahr der Erstveröffentlichung | Year of original publication
1999
Sprache(n) | Language(s)
Deutsch
Deutsche Beschreibung | German description
Autor der deutschen Beschreibung | Author of German description
Patricia Tomaszek