Zbindens temporäre konzentrationsschwäche III folgt seiner Vorgängerarbeit in selber Manier. Das Werk kann als Abbild einer Konzentrationsschwäche verstanden werden. Um sich nicht in ihr zu verlieren, werden Notizzettel beschrieben. Darauf sind unkoordinierte Gedankenfetzen, aber auch tagebuchartige Einträge zu lesen. Die Notizzettel in Zbindens Arbeit sind nummeriert, können vom Leser aber in beliebiger Reihenfolge gelesen werden. Lineares ist ohnehin Fehlanzeige. Vielmehr ist Zbindens Arbeit ein Nachweis für assoziatives Denken und Erinnern, oder Zerstreutheit. Definitiv aber ist es Popliteratur, wie sie in Deutschland seit den 90er Jahren mit Christian Kracht und Benjamin von Stuckrad-Barre bekannt wurde. Zbindes Zettelkasten ist multimedial und enthält sowohl statisches, als auch bewegtes Bildmaterial in Form von Videos, darunter auch kommentierte Neuigkeiten und Informationen aus dem allgemeinen und politischen Weltgeschehen, darunter aber auch Alltägliches und Einblick in Gefühlswelten.